100 Patienten pro Tag in der KINA
"Aktuell müssen durchschnittlich 90 bis 100 Patienten in 24 Stunden in der Kindernotaufnahme (KINA) versorgt werden, wovon sich bei 15 bis 20 Patienten eine stationäre Aufnahme anschließt", meint Paul Vöhringer, Kommissarischer Direktor der Franz-Lust-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin auf Anfrage der Redaktion. Schuld daran sei - neben den immer häufiger werdenden Grippeinfektionen: Das "RS-Virus".
Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Atemwege, welche in erster Linie bei Säuglingen und Kleinkindern von unter drei Jahren auftritt, erklärt das Robert-Koch-Institut (RKI).
"Deshalb werden in der Kinderklinik in Karlsruhe derzeit zwei Stationen als Infektstationen reserviert", so Vöhringer. Der Clou: In der Regel verläuft die Atemwegserkrankung nur in etwa einem Prozent der Fälle so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt nötig ist. "Besonders gefährdet sind Säuglinge unter vier Monaten und Kinder mit chronischen Erkrankungen", ergänzt der Klinikchef.
Teilweise künstlich beatmet
Sind die kleinen Patienten aber erst einmal so erkrankt, dass sie in die Klinik müssen, stehen häufig gesonderte Sauerstoffabgaben und in vielen Fällen auch Infusionen auf dem Programm. Noch schwerer erkrankte Kinder müssen teilweise mit einer Atemhilfe behandelt werden. In einigen Fällen ist auch eine künstliche Beatmung auf der Intensivstation erforderlich.
All diese Maßnahmen würden jedoch lediglich die Symptome der Erkrankung lindern, meint Vöhringer. Zwar verlaufe die Erkrankung in der Regel eher harmlos, bei ernsten Fällen seien die Ärzte jedoch auf Linderungsmaßnahmen angewiesen, denn: Laut Robert-Koch-Institut gibt es keine wirksame Behandlung der RSV-Infektion. Doch nicht nur das stelle die Kliniken vor Herausforderungen.
"Betten sind knapp"
"Hinzu kommt, dass verstärkt kombinierte Infektionen von RS-Viren und Influenza auftreten. Wegen der vielen stationären Aufnahmen sind gerade auch in der Kinderklinik die vorhandenen Krankenhausbetten für Patienten mit anderen Erkrankungen knapp", erklärt der Direktor der Kinderklinik.
Dies habe teilweise zur Folge, dass bereits geplante Klinikaufenthalte abgesagt werden und die Wartezeiten in der KINA länger und länger würden, meint Vöhringer. "Dass die Belegungssituation nicht nur in Karlsruhe angespannt ist, merken wir inzwischen auch an Anfragen aus anderen Häusern wie dem Klinikum Mittelbaden zur Übernahme von Patienten mit einer RS-Vireninfektion."
Wie verhalte ich mich als Elternteil richtig?
Um der Krankheit vorzubeugen, empfiehlt die Seite "netdoktor.de" außerdem den Eltern, Kinderspielzeug regelmäßig zu reinigen und selbst die Niesetikette einzuhalten. Fängt das Kind doch erst einmal an zu husten, sollen Eltern auf auf "Rasselgeräusche" achten. Ansonsten werden die Symptome als "einer Erkältung ähnlich" beschrieben.
Grundsätzlich sei es ratsam, dass sich die Eltern erkrankter Kinder vor einem Besuch der Notaufnahme an die niedergelassenen Kinderärzte und kinderärztlichen Notdienste wenden. "Bei Lebensgefahr, zum Beispiel bei Atemnot, sollte selbstverständlich der Rettungsdienst hinzugezogen werden", empfiehlt Vöhringer.
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großes Schweigen bei der Zero-Covid-Fraktion, die uns immer sagte: Lockdown, 2G und Maske sind notwendig gegen Überlastung der Intensivstationen. Inzwischen haben es auch die Ärztefunktionäre erkannt: das Problem sind nicht die bösen Bürger, die es wagen, ins Restaurant, auf den Weihnachtsmarkt oder zu einer Veranstaltung zu gehen. Das Problem ist der Personalmangel in Krankenhäusern und Pflege, die teils schlechten Arbeitsbedingungen und generell das Kaputtsparen des Gesundheitssektors.
Herr Lauterbach wird künftig diese Probleme nicht mehr durch Maskenappelle oder Lockdowns kaschieren können. Jetzt heißt es: echte Lösungen finden.
... eine Null-Covid-Fraktion ? Bereits seit mehreren Monaten ist doch die einzige Coronamaßnahme das Masketragen im ÖPNV. Das ist so gut wie gar nichts. Davor gab es gefährlichere Coranavarianten, da waren die Maßnahmen im Wesentlichen nachvollziehbar. Bei Lockdowns und Schul- / Kitaschließungen müssen natürlich die Kollateralschäden mit eingeplant werden. Bleibt zu hoffen, dass der Wegfall der Fallpauschalen in der Gesundheitsversorgung etwas bewirkt - wenn es ohne irgendwelche Hintertürchen geschieht.
Was genau erwarten Sie denn von dem Wegfall der Fallpauschalen? Dadurch kann das Gesundheitssystem ja nicht entlastet werden, denn es fehlt so weiterhin an Pflegefachkräften.
Es geht hier nicht um die Maßnahmen der letzten Wochen, sondern um die Schul- und Kitaschließungen, welche letztlich diese Situation verursacht haben. Durchaus namhafte Immunlogen und Lungenfachärzte haben bereits 2020 auf diese nun realen Folgen aufmerksam gemacht.
Damals galten Sie als Coronaleugner und Querdenker, Heute muss man leider feststellen hätte man auf Sie gehört, wären wir jetzt nicht in dieser Situation..
Gemessen an Ihrem Anteil an der Bevölkerung und der Anzahl ihrer benötigten Kontakte waren Kinder und Jugendliche nie Treiber der Pandemie,
All der Milliarden die wir ausgegeben haben bis zu 40% unseres gesamten BIP!
Wo ist jetzt die Intensivkapazität? Für diese Kinder? Als mündiger Bürger fühlen Sie sich nicht auch etwas ver…..?
... um die Probleme mit dem RSV. Es sollen wohl die schwersten Verläufe bei Klein- und Kleinstkindern stattfinden, die zum Anfang der Pandemie noch gar nicht gelebt haben. Daher kann ich für diese Gruppe keinen Zusammenhang zwischen Coronamaßnahmen und RSV feststellen. Für die anderen muss man gelten lassen, dass ohne Maßnahmen deutlich mehr Coronafälle (nicht bloß die Harmlosen) aufgetreten wären. Die kann man nicht einfach in der Zählung weglasssen. Gibt es überhaupt DIE "Treiber der Pandemie"? Außer bei den sog. Superspreader-Ereignissen Anfang 2020 hat sich Corona doch recht gleichmäßig verteilt. Event. diese dämlichen Querdenker-Versammlungen und Demos ohne Schutzmaßnahmen kann man als Virusschleuder verantwortlich machen.